Was ist Viskose? Und wie wird es hergestellt?

Viskose (auch Zellwolle genannt) ist eine der ältesten naturnahen Fasern, die auf der Grundlage von Zellulose im Viskoseverfahren industriell hergestellt wird. Hierbei werden zunächst Sägespäne mit unterschiedlichen Chemikalien gekocht. Die dadurch gewonnene Zellulose wird mit Schwefelkohlenstoff, Wasser und Natronlauge vermischt und zu einem zähflüssigen Spinnbrei verarbeitet und durch das Nassspinnverfahren ausgesponnen. In weiteren Zwischenschritten wird das Viskosegarn gewonnen. 

Eigenschaften &  Merkmale von Viskose

Je nach Einsatzgebiet können Aussehen, Farbe, Faserlänge und Faserdicke der ursprünglichen Viskosefasern variieren. So bezeichnet man Viskosefasern, die zu Endlosfäden versponnen wurden, als Viskoseseide. Werden die Viskosefasern hingegen auf eine bestimmte Länge geschnitten und zu Stapelfasern weiterverarbeitet, bezeichnet man diese als Zellwolle. 

Im Gegensatz zu Baumwolle besitzt Viskose die Eigenschaft, bis zu 400 Prozent Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Durch die hohe Saugfähigkeit lassen sich die Fasern gut färben und bedrucken. Zudem glänzt Viskose seidig und ist gut hautverträglich. Die naturnahe Faser weist eine geringe Nassfestigkeit auf. Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass die empfindliche Faserstruktur reißt oder bricht. 

Wo wird Viskose verwendet?

Durch die angenehmen Trageeigenschaften und die leichte Pflege werden Viskosefasern in der Textilindustrie vielseitig angewendet - vor allem Bereich der Ober- und Sportbekleidung. 

Im nicht-textilen Bereich werden neben Möbel- und Dekorationsstoffe auch Heimtextilien, Accessoires, Futterstoffe, Kreppgewebe und Intimhygieneartikel aus dieser naturnahen Faser hergestellt. Die Viskosefaser wird entweder pur verwendet oder mit anderen Stoffen wie Baumwolle, Wolle, Chemiefasern oder Leinen gemischt.