Erholsamer Schlaf entscheidet über den Tag
Der Schlaf ist entscheidend dafür, wie wir uns am Tag fühlen und wie viel Leistung wir bringen können. Dabei ist nicht jeder Schlaf wirklich erholsam. Es gibt viele Menschen mit Schlafstörungen, die unausgeschlafen in den Tag starten und sich insgesamt weniger wohl fühlen. Was also ist ein gesunder Schlaf?
Die Schlafdauer
Da die Menschen sehr verschieden sind, kann nicht gesagt werden, wie viel Schlaf man in der Nacht haben sollte. Es gibt die einen Extremen, die im Schnitt nicht mehr als fünf Stunden die Nacht benötigen und es gibt die anderen Extremen, die sich mit zehn Stunden die Nacht noch immer nicht ausgeschlafen fühlen. Dabei gibt es Erhebungen, die besagen, dass die Menschen, die weniger als sieben oder mehr als 8,5 Stunden schlafen, früher sterben. Diese statistischen Studienergebnisse lassen sich allerdings nicht beweisen, sie können noch nicht auf die Schlafzeit des Menschen zurück geführt werden. Wer gerne wissen möchte, wie viel Schlaf er benötigt, der sollte einfach mal über drei Wochen so viel schlafen, wie er gerne möchte. In den ersten beiden Wochen wird der Patient versäumten Schlaf nachholen. In der dritten Woche wird er dann so viel schlafen, wie es für ihn optimal ist.
Die Tiefschlafphase
Wenn der Mensch einschläft, dann durchläuft er mehrere Schlafphasen. Er sinkt zuerst in einen sehr tiefen Schlaf und erlebt somit die erste und zugleich tiefste Tiefschlafphase. Diese dauert nur rund 30 Minuten und ist sehr erholsam. Wer nicht in die Tiefschlafphase gelangen kann, der wird beim Schlafen keine Erholung finden. Nach diesen 30 Minuten tritt ein sehr leichter Schlaf ein, es handelt sich um die Traumphase. Der Schläfer kann nun sehr leicht geweckt werden. Nach der Traumphase tritt eine weitere Tiefschlafphase ein. Bis zum Aufwachen können über vier Tiefschlafphasen eintreten wobei der Schlaf immer leichter
wird. Es wird von rund 50% Leichtschlaf, rund 25% Tiefschlaf und 20% Traumschlaf gesprochen, es können Wachzeiten von rund 5% eintreten. Für den erholsamen Schlaf ist es nötig, Tiefschlafphasen zu durchleben. So kann man durchaus auch mal mit fünf Stunden Schlaf auskommen und sehr fit sein, wenn man diesen Schlafmangel später ausgleichen kann. Dabei gilt, dass ein Schlafmangel nur zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden kann. Wer konstant übermüdet in den Tag startet, der wird dadurch langfristig beeinträchtigt sein.
Sind Sie Frühaufsteher?
Viele Menschen werden auch am Wochenende pünktlich zu sechs Uhr wach und stehen auf, da sie einfach nicht mehr weiter schlafen können. Andere schlafen jedoch bis zum Mittagessen und wollen selbst dann nicht aufstehen. Vielen Leuten wird dazu dann gesagt, dass sie mal früher aufstehen sollen, um mehr vom Tag zu haben. Es handelt sich jedoch um zwei verschiedene Veranlagungen. Die Frühaufsteher werden früh am Abend müde und bekommen auch so ihren Schlaf. Die Langschläfer können abends erst spät einschlafen und kommen somit nicht aus dem Bett. Dann gibt es wieder die Leute, die sich zehn Minuten hinlegen und bereits schlafen und es gibt die Menschen, die trotz Müdigkeit zwei Stunden wach liegen, bevor sie schlafen können. All das liegt nicht an der Erziehung oder dem Charakter, es liegt an der Veranlagung, für die leider keiner etwas kann. Wenn man es sich einrichten kann, dann sollte die Schlafphase auf die Veranlagung ausgelegt werden. Man sollte in das Bett gehen, wenn man müde wird. Dieses sollte der Patient jedoch immer zur gleichen Urzeit machen, um einen regelmäßigen Tagesrhythmus einhalten zu können. Natürlich sollte der Langschläfer nicht so lange im Bett bleiben, dass er am Abend nicht mehr müde wird.
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Mit Alkohol und Schlafmittel zum Schlaf
Viele Menschen sind so veranlagt, dass sie nicht einfach einschlafen können. Sie liegen über Stunden wach im Bett und doch müssen sie schlafen, um am nächsten Tag fit zu sein. Somit wird schon mal Alkohol getrunken oder eine Schlaftablette genommen, um doch schneller schlafen zu können. Davon ist jedoch abzuraten, da diese Wirkstoffe den Schlaf störend beeinflussen können. Nur ein Bier am Abend kann zu leichteren Tiefschlafphasen führen. Somit kann die gewünschte Dauer geschlafen werden und man ist am nächsten Tag dennoch nicht voll bei der Sache. Wenn es einem möglich ist, ohne Hilfsmittel einzuschlafen, dann sollten diese weggelassen werden.
Nur wenn man genau weiß, dass man total überdreht ist und über Stunden keinen Schlaf finden kann, ist die Verwendung von Schlafmitteln oder ein paar Bieren sinnvoll, um runter zu kommen. Aber nach Möglichkeit ist zu verzichten, da diese Substanzen einen Gewöhnungseffekt haben und es somit zum einen für die Zukunft noch schlimmer werden kann oder man zum anderen schnell in einer Abhängigkeit landet.
'Wie man sich bettet, so schläft man', sagt schon der Volksmund.
Mittagsschlaf
In einigen Kulturen ist der Mittagsschlaf Tradition, in anderen wird er verpönt. Wer hat denn nun Recht? Belegt ist, dass der Mittagsschlaf als der sogenannte „Power Nap“ dazu verhilft, einem Leistungstief über dem Tagesverlauf entgegen zu wirken. Wer sich eine halbe Stunde für ein Schläfchen nimmt, der ist wieder fit und kann produktiv wirken. Der Power Nap bietet sich vor allem nach dem Mittagessen an, da der volle Bauch einen müde und träge macht. Jedoch ist dieser Mittagsschlaf nicht für jeden geeignet, da einige Menschen einfach soweit aufgedreht sind, dass sie nicht für die halbe Stunde runter fahren können. Somit kann nicht verallgemeinert werden, dass der Mittagsschlaf Sinn macht oder eben nicht. Wer nach dem Mittagessen einen toten Punkt verspürt, der sollte einfach mal versuchen, für eine halbe Stunde zu ruhen. Oft ist der tote Punkt überwunden und man hat bis zur Bettzeit wieder die volle Power.
Schnarchen
Viele Menschen schnarchen beim Schlafen. Es handelt sich eigentlich um ein recht einfaches Problem, dass jedoch auch an Veranlagung liegt oder durch Übergewicht ausgelöst wird: Während des Schlafens entspannt sich der ganze Rachenbereich wodurch die Zunge in den Rachen zurück fallen kann, die
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Luftzufuhr wird eingeengt und teils unterbrochen. Das Schnarchen entsteht dadurch, dass man durch die Atmung die Luft mit leichter Gewalt an den Engstellen vorbei drückt. Die Geräuschbelästigung für den Partner ist dabei ein sehr harmloses Problem. Das eigentliche Problem ist, dass der Schnarcher im Schlaf mit Sauerstoff unterversorgt wird, da er einfach nicht frei atmen kann. Dieses kann mitunter dazu führen, dass das Herz aussetzt. Viele Schnarcher wachen in der Nacht oft auf, da sie einem Ersticken entgegen wirken müssen. Dadurch kommen diese Menschen nicht gut und nicht lange in die Tiefschlafphase und sind deswegen am nächsten Tag sehr unausgeschlafen. Aufgrund der gesundheitlichen Folgen sollte der Schnarcher Gegenmaßnahmen ergreifen. Es gibt sogenannte Schnarchschienen, die im Mund getragen werden können. Diese Hilfsmittel stützen die Zunge, damit sie nicht in den Rachen zurück fallen kann. Somit kann der Patient im Schlaf atmen und kann erholsam schlafen. Jedoch lehnen viele Menschen die Schnarchschiene nach einer ersten Verwendung ab, da diese einfach ein störender Fremdkörper ist. Es sollte jedoch in jedem Fall ausprobiert werden. Es gibt weitere gesundheitliche Probleme, die einen Schlaf erschweren.
Sich Hilfen suchen
Wer sich nach einem genügend langen Nachtschlaf nicht erholt fühlt und es sich dabei um einen Dauerzustand handelt, der sollte versuchen, die Ursache zu lokalisieren. Es ist gesünder, einen erholsamen Schlaf zu haben und man ist über Tag aktiver und kann mehr Leistung erbringen. Es gibt sogar Schlaflabore, in denen die Schlafwerte gemessen und ausgewertet werden können. Meist ist das jedoch nicht nötig, um zum nicht erholsamen Schlaf eine Therapie zu finden. Sollte man dazu nicht genügend Informationen im Internet finden, dann sollte mit einem Mediziner mit Erfahrungen zum Thema Schlafen ein Termin vereinbart werden.