Tischmanieren für ein festliches Dinner
Hast du denn keine Manieren? Diese Frage stellen Eltern ihren Kindern nur zu gern und dabei wissen sie oft selbst nicht so richtig, wie sie sich zu einem festlichen Anlass am Tisch richtig zu verhalten haben. Zwar gilt die berühmte Benimmfibel „Knigge“ längst als zu streng und überholt, doch einige Grundlagen am Esstisch sind auch heute immer noch wichtig und machen bei den Gastgebern mit Sicherheit einen guten Eindruck.
Reinlichkeit und Ordnung am Tisch
„Warum rülpset und furzet Ihr nicht, hat es Euch nicht geschmecket?“, fragten sich die edlen Herren im Mittelalter, denn zu dieser Zeit galt es als höflich und angemessen, solcherlei Tischsitten an den Tag zu legen. Auf diese Weise bekundete man seinem Gastgeber, dass es einem geschmeckt hat. Schlürfen gehört in vielen Kulturkreisen übrigens auch heute noch zum guten Ton, beispielsweise in China. Und da jede Kultur seine eigenen Tischsitten hat, soll es an dieser Stelle um das gehen, was in Deutschland als angebracht gilt und auch um das, was als unangebracht während des Essens angesehen wird. Viele dieser Tischmanieren werden einem schon von frühester Kindheit an durch die Eltern übermittelt, andere Tischmanieren wiederum sind für lockere Zusammenkünfte nicht unbedingt vonnöten, aber für ein edles Dinner in einem Sternerestaurant unabdingbar.
Saubere Hände und Fingernägel, sowie nach hinten gekämmte Haare gehören vor dem Essen zur Hygiene einfach mit dazu. Durch das Kämmen wird verhindert, dass einzelne Haare später im Essen landen oder störend vor dem Gesicht hängen. Saubere Hände und Fingernägel verhindern, dass sich Bakterien im Essen ansammeln, die dann mit gegessen werden.
Deswegen handelt es sich hierbei weniger um wirkliche Tischmanieren als um grundlegende hygienische Verhaltensweisen, die gerade bei Kindern umso wichtiger sind. Diese vergessen gerne einmal sich die Hände zu waschen, wenn sie von draußen vom spielen kommen und legen auf solcherlei Dinge noch keinen großen Wert.
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Grundlegend dienen Messer, Gabel und Löffel dazu, die Speisen möglichst ohne Zwischenfälle bis zum Mund zu führen. Allerdings gibt es hierbei auch Ausnahmen nämlich dann, wenn der Verzehr von Speisen mithilfe von Besteck einfach nicht möglich ist, beispielsweise wenn Hähnchenflügel ein Bestandteil der Mahlzeit sind. In diesen Fällen ist es selbst gemäß dem Knigge erlaubt, auch die Finger zu benutzen, sofern diese anschließend ordentlich mit der Serviette abgeputzt oder gewaschen werden.
Esstische für Familien mit Kindern
Die richtige Sitzhaltung
Gerades Sitzen am Tisch verhindert nicht nur eine ungesunde Körperhaltung und erleichtert die Verdauung der Speisen, sie gilt auch als höflich. Grundsätzlich sollte man bemüht sein, das Essen vom Teller bei einer geraden Haltung in den Mund zu befördern und sich nicht vorn über den Teller zu beugen. Das mag dem ein oder anderen sicherlich einfacher erscheinen, doch verhindert das tiefe Beugen auch den Kontakt unter den einzelnen Gästen am Tisch, denn wer möchte sich schon mit jemandem unterhalten, dessen Nase man nicht mehr sehen kann? Damit auf dem langen Weg vom Teller bis zum Mund nichts danebengeht, kann die Serviette während des Essens auf dem Schoß verweilen und dort gegebenenfalls den ein oder anderen Krümel oder Fleck geschickt auffangen und somit Flecken auf der Kleidung verhindern.
Im deutschen Kulturkreis ist es üblich, die Hände am Tisch zu lassen und sie nicht etwa auf dem Schoß abzulegen. Allerdings gilt das nur für die Finger bis etwa zur Mitte des Unterarms. Die Ellenbogen wiederum sollten nicht die Tischplatte berühren, sondern verweilen locker in der Luft. Die Hände sind zum Führen des Besteckes oder des Glases da, auffälliges Kratzen im Gesicht oder am Hals gelten als unangebracht. Ebenso unerwünscht ist beispielsweise das Putzen der Nase oder das Ablecken der Fingerkuppen nach der beendeten Mahlzeit. Natürlich möchte auch niemand die Zunge sehen, wie sie quer über den Teller geht, um noch die letzten Reste Sauce hervor zu locken.
Die passende Geräuschkulisse
Geräusche wie Schmatzen, Rülpsen oder lautes Husten ohne die Hand dabei vor den Mund zu halten sind ebenso unschön am Tisch, wie starkes Nießen, Schreien oder das laute Klappern von Besteck auf den Tellern. Diese störenden Nebengeräusche verhindern oft schöne Gespräche und die Lautstärke kann den Genuss des Essens erheblich beeinträchtigen. Deswegen möchte seit dem Mittelalter niemand mehr gerne so viele Nebengeräusche am Tisch produziert wissen. Sollte sich Husten oder Niesen nicht verhindern lassen, so können Gäste einfach vom Tisch aufstehen und dies draußen oder im Nebenraum tun. So wird auch niemandem der Appetit verdorben. Es gibt viele weitere Kleinigkeiten, die zu den normalen Tischmanieren zählen, doch die hier genannten sind die grundlegenden. Wer sich an einige Grundregeln hält, der fällt mit Sicherheit bei keinem Essen negativ auf und hinterlässt immer einen kultivierten und rücksichtsvollen Eindruck.